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Carrosseriespengler: Ein spannender Beruf mit Zukunft

Carrosseriespengler: Ein spannender Beruf mit Zukunft

Carrosseriespengler sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt. Es ist ein vielseitiger Beruf, der verschiedenste Fertigkeiten und Kenntnisse verlangt. Nach Unfällen sollen Autos in der Spenglerei so repariert werden, dass sie aussehen wie vorher oder noch besser. Doch nicht nur Unfälle, auch der Alterungsprozess, die Abnutzung oder Witterungseinflüsse können für Schäden verantwortlich sein. Als Carrosseriespengler übernimmst du die Reparaturarbeiten. Dafür setzt du dein Können und moderne Maschinen und Werkzeuge ein.

Was machen Carrosseriespengler?

Mit speziellen Anlagen prüfst du als Carrosseriespengler, welche Teile eines beschädigten Fahrzeugs gestaucht oder auseinandergezogen wurden. Mithilfe verschiedener Druck- und Zugtechniken bringst du die Teile wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Dafür benötigst du einiges an Augenmass und Fingerspitzengefühl, denn das Material ist nur 0,4 bis 0,8 Millimeter dick. Natürlich gibt es auch Teile, die nicht repariert werden können. Diese baust du aus und ersetzt sie durch neue Teile. Dabei kommen folgende Verbindungstechniken zum Zug:

  • Schweissen
  • Kleben
  • Nieten

Du erlangst viel Fachwissen zu den verschiedenen Blechen aus Stahl und Aluminium mit den verschiedenen Legierungen, die in der Automobilbranche verwendet werden. Die Elektronik kommt bei der Ausbildung und bei der täglichen Arbeit im Betrieb auch nicht zu kurz. In fast jedem Fahrzeugteil steckt Elektronik, angefangen von der Stossstange mit Park Distance Control (PDC) über die Seitentür mit Airbag und den Xenon-Scheinwerfer bis zur Klimaanlage. Werden diese Teile aus- und wieder eingebaut, musst du als Carrosseriespengler die Funktionen zuletzt auch kontrollieren und mögliche Fehlermeldungen auf dem Diagnosegerät richtig interpretieren können.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Carrosseriespengler?

Die Lehre als Carrosseriespengler dauert vier Jahre. Die praktische Ausbildung findet in einer Carrosseriewerkstatt statt. Einen Tag in der Woche besuchst du die Berufsfachschule. Nach erfolgreich bestandenen Prüfungen erhältst du das eidgenössische Fähigkeitszeugnis „Carrosseriespengler/in EFZ“. Nach der Lehre sind Jobs gut zu finden, denn Carrosseriespengler sind, wie bereits erwähnt, auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt.

Welche Fähigkeiten muss man haben, um eine Lehrstelle in einer Spenglerei zu finden?

Folgende Vorbildung und Eigenschaften solltest du mitbringen, wenn du dich um eine Lehrstelle als Carrosseriespengler bewirbst:

  • abgeschlossene obligatorische Schule mit mittleren oder hohen Anforderungen
  • gute Noten und Leistungen in Rechnen, technischem Zeichnen und Geometrie
  • technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen
  • Geschicklichkeit für genaues Arbeiten
  • Freude an handwerklicher Metallbearbeitung
  • handwerkliches Geschick
  • einen Sinn für Farben und Formen
  • du bist zuverlässig, selbstständig und verantwortungsbewusst
  • Freude an Teamarbeit
  • Lärmunempfindlichkeit
  • gute Konstitution

Was lerne ich an der Berufsschule?

In der Berufsschule lernst du Dinge wie:

  • Schäden an Fahrzeugen beurteilen
  • Demontage, Montage und Abschlussarbeiten
  • Formungsarbeiten ausführen
  • Carrosserieteile rückformen, trennen und fügen

Weiterhin besuchst du überbetriebliche Kurse, wo du praktische Fertigkeiten erlernst und die beruflichen Grundlagen übst. Wenn du gute schulische Leistungen vorweisen kannst, ist während der Lehre der Besuch der Berufsmaturitätsschule möglich. Das hat den Vorteil, dass du mit der Berufsmaturität in der Tasche später die Fachhochschule besuchen kannst.

Wie hoch ist der Lehrlingslohn?

Die Lehrlingslöhne sind je nach Kanton und Lehrstelle unterschiedlich. Die hier gemachten Angaben sind also mehr als grober Anhaltspunkt zu verstehen. Eine gute Lehrstelle beinhaltet übrigens mehr als nur den Lehrlingslohn. Die Qualität der Ausbildung ist weitaus wichtiger. Im Durchschnitt (Stand 2020) erhalten Lehrlinge etwa

  • im ersten Lehrjahr: CHF 550 bis 750
  • im zweiten Lehrjahr: CHF 670 bis 900
  • im dritten Lehrjahr: CHF 850 bis 1.100
  • im vierten Lehrjahr: CHF 1.100 bis 1.400

Nach der Lehre verdient ein ausgebildeter Carrosseriespengler im Durchschnitt rund CHF 5.300 pro Monat. Dies kann aber nach oben und unten stark variieren. Rund die Hälfte erhält zwischen CHF 4.750 und 6.000 pro Monat.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es nach der Lehre?

Der Verband Carrosserie Suisse, Spezialwerkzeughersteller und Berufsfachschulen bieten laufend Weiterbildungskurse, damit du dich in deinem Beruf verbessern, zu anderen verwandten Berufen wechseln oder noch bessere Jobs finden kannst. Weitere Fortbildungen und Prüfungen sind:

  • die Berufsprüfung zum Carrosseriewerkstattleiter mit eidgenössischem Fachausweis in der Fachrichtung Spenglerei
  • die Höhere Fachprüfung zum Carrosseriemeister mit Fachrichtung Spengler
  • an der Fachhochschule den Bachelor of Science in Automobiltechnik. Zugang zur Fachhochschule erhältst du beispielsweise, wenn du die Berufsmaturität während der Lehre erworben hast.

Weitere Ausbildungen in Fachhochschulen sind in Deutschland möglich, etwa zum staatlich geprüften Techniker in Fachrichtung Karrosserie- und Fahrzeugbautechnik oder den Bachelor of Engineering in Fahrzeugtechnik.

Welche Jobs und Berufe sind für gelernte Carrosseriespengler optimal?

Gelernte Carrosseriespengler sind auf dem Arbeitsmarkt begehrt. Mit entsprechender Leistung und Weiterbildungen stehen dir je nach Betrieb zum Beispiel Aufstiegsmöglichkeiten zum Vorarbeiter, Abteilungsleiter oder Betriebschef offen. Die meisten Carrosseriespengler arbeiten in kleineren oder mittelgrossen Carrosseriebetrieben. Die Anstellungsbedingungen sind in einem Gesamtarbeitsvertrag geregelt.

Mit dieser Grundausbildung und Weiterbildungen findest du auch andere interessante Jobs. Du kannst beispielsweise nach einer Zusatzausbildung andere Berufe wie etwa Schadensexperte bei einer Versicherungsgesellschaft oder Kundenberater in einer Carrosseriewerkstatt ausüben. Weitere spannende Informationen zu diesem Beruf und der ganzen Branche findest du auch in der Fachzeitschrift „Carrossier“ des Schweizerischen Carrosserieverbandes. Frage am besten direkt beim Verband nach der Carrossier-Zeitung oder besuche einen Stand des Verbandes auf einer Messe.

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