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Rennreifen: spezielle Pneus fürs Fahren am Limit

Rennreifen: spezielle Pneus fürs Fahren am Limit

Rennreifen tragen in der Formel 1 den Beinamen „schwarzes Gold“, denn oft genug hängt der Sieg an der Reifenwahl. Zwischen harten und weichen Reifen liegt der Unterschied bei den Rundenzeiten meist nur bei wenigen hundertstel Sekunden. Bei einem Rennen mit etwa 60 Runden können diese Pneus aber einen zusätzlichen Boxenstopp ermöglichen und damit den Wechsel auf einen weiteren Satz superschnelle Rennreifen. Deshalb unterscheiden sich Pneus für den Profirennsport deutlich von alltagstauglichen Reifen. Allerdings werden für ambitionierte Hobby-Rennfahrer auch Rennreifen mit Strassenzulassung angeboten, die dem Fahrer in der Tat ein völlig neues Fahrgefühl vermitteln.

Werden Rennreifen wie Sommerreifen konstruiert?

Wird über Rennreifen gesprochen, ist generell ein profilloser Pneu gemeint, der aufgrund der fehlenden Kanäle und Rillen ausschliesslich im Sommer und auf trockener Piste fahrbar ist. Allerdings werden auch Rennreifen mit Profil produziert. Sie werden immer dann benötigt, wenn dem Wettergott der Sinn nach Regen steht. Ausserdem gibt es eine Reihe von Winterrennserien wie das beliebte Icespeedway, wofür geeignete Winterreifen unerlässlich sind. Sie werden auch als Motorradreifen und für Lkw hergestellt. Obwohl optisch den normalen Strassenreifen ähnlich, unterscheiden sich reinrassige Sportreifen in ihrem Aufbau deutlich von normalen Reifen:

  • Rennreifen sind in der Regel erheblich leichter als ihr für die Strasse zugelassenes Pendant.
  • Zumeist werden Rennreifen profillos hergestellt, was in der Fachsprache als Slicks bezeichnet wird.
  • Für einen Reifentyp stehen oft unterschiedliche Gummimischungen zur Auswahl, die je nach Strecke und Aussentemperaturen Vorteile bei den Rundenzeiten generieren.
  • Professionelle Sportreifen haben eine deutlich kürzere Lebenserwartung. Selbst die härtesten Rennreifen sind erheblich weicher als ein normaler Ganzjahresreifen. Dadurch und durch die hohe Belastung im Rennsport sind diese Hochleistungsreifen oftmals bereits nach einer sehr kurzen Laufleistung abgenutzt und verschlissen.
  • Ein für Rennen konstruierter Regenreifen ist auf Höchstgeschwindigkeiten auf gerader Rennstrecke und das Wegschaufeln ungeheurer Wassermassen getrimmt. Durch die hohe Umdrehungszahl muss er quasi die Fahrbahn trocken saugen, um Aquaplaning zu verhindern. Deshalb können Regenreifen mehrere hundert Liter Wasser je Sekunde verdrängen.
  • Überdies müssen Rennreifen hohe Temperaturen vertragen können. In der Tat funktionieren die meisten dieser Pneus erst bei Temperaturen, bei denen ein normaler Strassenreifen schmelzen oder platzen würde. Ursache für dieses Phänomen ist die Reibungshitze, die durch die sehr weiche Gummimischung und die hohen Traktionskräfte erzeugt wird.

Welche Unterschiede weist ein Motorradreifen für Rennen auf?

Auf den ersten Blick sieht die Serienbereifung den Rennreifen beim Motorrad recht ähnlich, aber für das sportliche Duell konstruierte Motorradreifen weisen einige Besonderheiten auf:

  • Die Flanken sind fast immer zum Rand der Felgen gezogen, wodurch extreme Schräglagen bei hohen Geschwindigkeiten möglich werden.
  • Der Mittelbereich dieser Motorradreifen ist oft ein wenig abgeflacht oder besteht aus einer extrem weichen Gummimischung, um auf der Geraden in extrem kurzer Zeit auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigen zu können.
  • Bei Motorradreifen für Regenrennen setzt sich das Regenprofil bis in die Flanken fort.

Werden für Rennen Winterreifen mit Spikes hergestellt?

Dieser spezielle Typ von Winterreifen ist nur in wenigen Ländern überhaupt gebräuchlich. Winterreifen mit Spikes werden fast ausnahmslos im Norden Skandinaviens, in einigen Alpenländern und in wenigen Regionen Russlands eingesetzt. In Alaska und Kanada sind Winterreifen mit Spikes nur in besonderen Situation erlaubt, weil Spikes auf befestigten Strassen, insbesondere auf Asphalt grosse Schäden verursachen. Deshalb sind auch in der Schweiz Spikes nur ausserhalb der Autobahnen und nur vom 01. November bis zum 30. April erlaubt.

Gibt es überhaupt Ganzjahresreifen als Rennreifen?

Echte Ganzjahresreifen werden für Rennwettbewerbe nicht hergestellt. Allerdings findest du in unserem Vergleichsportal auch Alleskönner unter den Rennreifen, die in verschiedenen Rennsituationen einsetzbar sind. Dieser eher seltene Reifentyp wird auch als Lkw-Reifen für Wettbewerbe genutzt. Häufiger werden diese sportlichen Ganzjahresreifen aber bei Rallyes eingesetzt. Das berühmteste Beispiel dafür ist wohl die sogenannte „Nacht der langen Messer“, eine Nachtetappe während der Rallye Monte Carlo. Aber auch bei Motorsportwettbewerben in den Rocky Mountains oder den südamerikanischen Anden macht es oftmals Sinn, diese Ganzjahresreifen für den Rennsport aufzuziehen.

Welche Sportreifen eigen sich auch für den Privatgebrauch?

Einige Rennreifen werden als Semi-Slicks angeboten, also Pneus mit einem sehr flachen Profil. Dieser Reifentyp ist auch mit Strassenzulassung erhältlich und besitzt exzellente Fahreigenschaften bei trockener Piste. Oft werden so bereifte Kompletträder angeboten, damit bei einer längeren Regenperiode alltagstaugliche Pneus auf Stahlfelgen montiert werden können. Aufgezogen sind diese Semi-Slicks immer auf Alufelgen oder andere Rennfelgen, beispielsweise aus Carbon.

Wie werden Sommerreifen für Rennen getestet?

Die Anforderungen an Rennreifen sind extrem hoch. Damit du mit einem Sommerreifen für den Motorsport deinen ersten Cup gewinnen kannst, muss das schwarze Rund eine Reihe von Torturen ertragen, insbesondere die Tests zur Spurtreue und Kurvenstabilität. Mit sich ständig erhöhender Geschwindigkeit wird Slalom gefahren, bis das Fahrzeug ausbricht. Darüber hinaus gehören extreme Bremstests zum Versuchsprogramm. Für den Rennfahrer besonders interessant ist der Beschleunigungstest, bei dem nur Grip und Traktion zählen.

Sind Rennreifen für Anfänger am Steuer geeignet?

Rennpneus werden generell für ambitionierte Fahrer entwickelt, die gern im legalen Bereich, aber an der Grenze des fahrerisch Machbaren operieren. Wer enge Kurven oder Serpentinen in den Schweizer Bergen mit flotter Geschwindigkeit meistern will, muss über reichlich Erfahrung verfügen. Auch Profis wie die Schweizer Rennfahrer Clay Regazzoni, Marc Fässer oder Sébastien Buemi haben sich ihr Können nicht über Nacht erworben. Bei der Entwicklung hochwertiger Sommerreifen durch die namhaften Hersteller wird besonderer Wert auf das Thema Sicherheit und nicht auf die Höchstgeschwindigkeit gelegt. Deshalb sind Rennreifen erst dann empfehlenswert, wenn der Fahrer an Kilometern deutlich mehr als den Umfang der Erde zurückgelegt hat.

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